Um die Architektur der Stadt zu verstehen muss man sich an die Ereignisse des zweiten Weltkrieges mit den schrecklichen Bombenangriffen des 4. Septembers 1944 erinnern und dann auf den Wiederaufbau zurückblicken, der durch das Talent August Perrets und den Tatendrang der Menschen der damaligen Zeit, erdacht, geplant und ausgeführt wurde.
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Warum ist sie Welterbe
Heute gehört die wiederaufgebaute Stadt zum ausgewählten Kreis der Orte die zum Weltkulturerbe der Unesco erkoren wurden. Weltkulturerbe, das ist einzigartig. Die UNESCO verleiht diese Auszeichnung nur an Orte mit besonderen Werten.

Der Zweite Weltkrieg
Die Geschichte Le Havres zeugt von mehreren zeitlich folgenden Zerstörungen, auf die immer wieder ein Neuanfang, wie eine Wiedergeburt folgte. Als durch immer mehr fortschreitende Versumpfung der mittelalterlichen Häfen letztlich eine neue Hafenstadt gegründet wurde, entsprach sie den geographischen, strategischen und wirtschaftlichen Ansprüchen des Königs François I.

Provisorische Wohnmöglichkeiten
Die Geschichte des Wiederaufbaus wäre nicht komplett ohne die Epoche der provisorischen Wohnungen. Nach den Bombenangriffen vom 5. und 6. September 1944 wurde Le Havres Wiederaufbau eine nationale Priorität.

Organisation des Wiederaufbaus
Ab 1945 vereinten sich die ehemaligen Studenten von Auguste Perret zu einer Gruppe, das ‚Atelier Perret‘, und veranstalten einen internen Wettbewerb in dem es um die « Neue Stadt » geht. 40000 Einwohnern des zerstörten Stadtzentrums aus Le Havre sollte ein neues Zuhause gegeben werden.

Das Atelier von Perret
Das Atelier von Perret bildete sich 1945 und vereinte die Anhänger und ehemaligen Schüler von Auguste Perret. Doch die Gründung hatte schon vor der Zerstörung der Stadt stattgefunden.

Das Aufbaukonzept der Stadt
Als sich 1945 die Einwohner von Le Havre vor den Ruinen einer zerstörten Stadt wiederfanden, mobilisierte der Staat Architekten, Städteplaner und Baumeister. Die zertrümmerte Stadt bot eine einzigartige Gelegenheit für eine Neugestaltung. Der Wiederaufbau von Le Havre unter Leitung von Auguste Perret und seinem Atelier war die größte und eindrucksvollste Baustelle Frankreichs, um eine Stadt und ihren Hafen wiederzubeleben.

Zeitgenössischer Komfort
Die Gebäude Perrets besitzen nicht nur eine sehr gute architektonische Qualität, sondern auch eine verbesserte Lebensqualität in den Wohnungen.
Die Einwohner von le Havre konnten Musterwohnungen besuchen gehen, sahen sich die Raumverteilung an, entdeckten das Licht und den Raum, verschiebbare Wände und Serienmöbel, den Kühlschrank, den Dampfkocher, alles was man haben musste. Es war die Zeit der Haushaltskünste und das Bunte Leben der Fünfziger!

Die Baustellen des Wiederaufbaus
Im Kontext der Nachkriegszeit war Le Havre Gegenstand eines einzigartigen Wiederaufbaus. Von der geplanten bis zur gebauten Stadt wurden innerhalb des Stadtnetzes viele spezielle Gebäude gebaut. Nach reifen Überlegungen wurde das rekonstruierte Stadtzentrum eine Kombination aus Freiräumen und Gebäuden. Die von Auguste Perret wiederaufgebaute Stadt erscheint heute als eine der bedeutendsten städtischen Kreationen des zwanzigsten Jahrhunderts.

Die Erben der Moderne
Leitlinie auf dem Gebiet der Architektur ist es, aus Perrets Stil keine Plagiate zu machen. Die Architektursprache ist freier geworden, doch der Geist der Moderne lebt in der Stadt weiter.
Nach den großen Werken Ende der 50ger Jahre brachten andere Architekten neue Ideen: Guy Lagneau erschafft das Museum André Malraux (1961), heute das MuMa, Oscar Niemeyer erfindet mit seinem Haus der Kultur einen kulturellen Raum (1982) und Guillaume Gillet kreiert die Brücke das Handelsbecken ‚Bassin du Commerce‘ (1969).